Veranstaltung – Benefizkonzert soll Geld für Schulrenovierung einbringen
Von unserer Mitarbeiterin Anika Recktenwald
Diez. Bildung ist ein hohes Gut. Um dieses zu wahren, hat die „Ruandastiftung – Helmut Weimar“ aus Holzheim am Freitagabend ein Benefizkonzert in der katholischen Herz-Jesu-Kirche in Diez veranstaltet. Mehrere Chöre und Musiker aus der Region trugen zur Gestaltung des Programms bei.
Helmut Weimar, nicht nur Namensgeber, sondern auch Vorsitzender der Stiftung, und eine Abordnung aus Holzheim waren erst im Januar in den Partnersektor Rambura gereist, um sich am Ort ein Bild von der Situation zu machen. Dabei stellten sie fest, dass sich die Schule in Nyiragikokora in einem katastrophalen Zustand befindet – und beschlossen, sofort etwas zu tun. Nur kurze Zeit später war die Idee für das Konzert geboren.
Bei seiner Begrüßung ging Weimar kurz auf die Geschichte des Sektors Rambura ein. Nach dem Genozid 1994 waren viele Menschen in die Republik Kongo geflüchtet und dort in unmenschlichen Flüchtlingslagern untergebracht worden. Viele starben an Hunger und Krankheiten, zahlreiche Kinder kamen ohne ihre Eltern zurück nach Ruanda, wo ehemalige Nachbarn sie teilweise aufnahmen.
Die Gemeinde Holzheim hatte sich schon damals für eine Soforthilfe starkgemacht und einen ganzen Container an Kinderkleidung nach Ruanda geliefert, wo die gesammelten Spenden vom Stammtisch „Spätheimkehrer“ direkt an Bedürftige verteilt wurden.
Auch die Übernahmen von Schülerpatenschaften erfolgten, um die Ausbildung der Kinder zu gewährleisten. Als das Flüchtlingslager im Kongo 1995 aufgelöst wurde, strömten die Menschen zurück nach Ruanda. Viele hatten kein Zuhause mehr, siedelten sich in einem grenznahen Naturwald an. Die Regierung wollte das einmalige Waldgebiet retten und siedelte die Menschen um.
Auch eine Schule wurde gebaut. Diese bedarf heute dringender Renovierung. 377 Kinder besuchen die Schule, die abseits der Hauptverkehrswege liegt. Böden, Wände und Dach sind reparaturbedürftig, auch Möbel wie Tische und Stühle werden benötigt. Der Gesang sollte helfen, Geld für das Projekt zu sammeln.
Pro-Men Aar, ein Zusammenschluss der Männergesangvereine Lohrheim und Holzheim unter der Leitung von Dieter Kerz, hatte sich für das Lied „Bettelbu“ entschieden, das sich auch auf das Schicksal der Waisenkinder in Ruanda übertragen lässt. Mit dem Erfolgshit „Träume sind stärker“ machten sie auf kraftvolle Weise auf die Träume und Visionen in Bezug auf die entwicklungspolitische Zusammenarbeit zwischen Ruanda und Rheinland-Pfalz aufmerksam.
Der Projektchor der katholischen Kirchengemeinde Herz-Jesu Diez sang unter der Leitung von Birgit Leck unter anderem „Wirf dein Anliegen auf den Herrn“ oder „Abide with me“. Das Vocalensemble Caprice Oberlahn, ebenfalls unter der Leitung von Dieter Kerz, hatte sich eher kirchlichem und besinnlichem Liedgut wie „Notre Pere“ oder „Verleih uns Frieden“ verschrieben. Von der Kreismusikschule traten Hannah Martens an der Querflöte und Mareike Drescher am Klavier gemeinsam auf, um unter anderem „Can you feel the love tonight“ zu intonieren.
Klar und fröhlich ließ der gemischte Chor Cantiamo Holzheim unter der Leitung von Dieter Kerz „Danket dem Herrn, lobet ihn frei“ erklingen. Ein Höhepunkt des Abends war der Auftritt der Holzheimer Schoppensänger, die mit Stücken wie „Die Rose“ oder „My Way“, teilweise unter Akkordeonbegleitung von Chorleiter Roland Röhlich, beeindruckten. Mehrere Soloeinlagen zeugten zusätzlich vom Talent der Sänger.
Nach Afrika entführten die Klänge von „Umakoti“, einem Hochzeitslied, das Friends zu Gehör brachten. Die Gruppe besteht aus Roswitha Dietrich, Daniel Cremers, Frank Bapst, Axel Dietrich und Günter Wendt. Sie sorgten für gute Stimmung.