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Nassauische Mundart

In den vergangenen, alten Zeiten wurde in Germania/Deutschland von alten Deutschen die Sprache ihres Stammes gesprochen und geschrieben. Bayrisch oder schwäbisch in Süddeutschland, nieder- oder plattdeutsch in Norddeutschland und sächsisch oder schlesisch in Mittel- oder Ostdeutschland.Eine einheitliche, hochdeutsche Sprachform wurde erst durch die Bibelübersetzung des gotischen Bischofs Wulfila (4. Jahrhundert unserer Zeitrechnung) geschaffen.

Danach hielt man die Mundarten der einzelnen Stämme für entartet oder ungebildet und verdrängte sie.

Erst viel später haben bekannte Mundartdichter wie Klaus Groth, Johann Peter Hebel oder Fritz Reuter die Mundarten aufgewertet und gepflegt. Man hat wieder entdeckt, dass die Mundarten das natürliche und urwüchsige Gegenstück zur modernen und gepflegten Schriftsprache sind.

Man spricht sogar der Mundart Vorzüge vor der modernen, hochdeutschen Sprache zu. Sie ist im Wortschatz reicher, witziger und volkstümlicher.

Hier ein paar Beispiele mundartlicher Zwischenrufe:

  • “Klatsch hatter e Batsch”
  • “Plumbs so lag e”
  • “Husch, wor e’ de Dihr enaus”
  • “Trapp, Trapp war e’ die Trepp enunner”

Nicht zu vergessen den Nassauer Ausspruch:

  • “des Laad!”

Dieses “Laad!” passte zu allen Situationen des täglichen Lebens, je nach dem, wie es ausgesprochen wurde.

“Des Laad sollste kreje!” war als Fluch gemeint. (Man wünschte bei Ãrger und Auseinandersetzungen dem Gegenspieler das “Leid an den Hals”.) Andererseits konnte man mit diesem Ausdruck, je nach Betonung und Gelegenheit, Anerkennung und Erstaunen, sowie sogar Wohlwollen aussprechen.

Bei uns Nassauern ist die fränkische Mundart gebräuchlich. Hierzu gehören die Hessen, Hunsrücker und Pfälzer. Übrigens kann man in unserem Heimatland von einer mundartlichen Sprachgrenze sprechen. Im Nordwesten (Montabaur) spricht man mittel- oder moselfränkisch, im übrigen Nassau rheinfränkisch.

Die alten Leute halten an der ererbten Mundart fest, während die jüngeren, unter dem Einfluss durch Schule, Kirche, Bücher und Zeitungen sowie Soldatendienst, mehr der Schriftsprache näher kommen. So ist und bleibt die heimische Mundart ein wesentlicher Bestandteil unserer Heimat. Zwei große Mundartfreunde, der eine (H. Osthoff) sagten einmal:

“Wem es beschieden war, in den Tagen seiner Jugend eine Volksmundart zu sprechen, der hat Grund, sich darum glücklich zu schätzen”und der andere (Turnvater Jahn) behauptet: “Ohne Mundart wird der Sprachleib zum Sprachleichnam”.

Der Dichter Rudolph Dietz

Der Dichter Rudolph Dietz

Rudolf Dietz:

“Mein Hochdeutsch ist mein feiner Rock, gewebt von Schul und Leben; die Mundart ist mein warmes Wams, das mir mein Dorf gegeben.”

Nach sieben Minuten war „de Pälzer“ hemdsärmelig

Unterhaltung – mon Chormann begeistert Publikum trotz Hitze

Von unserer Mitarbeiterin Theresa Stang
Eingefleischten Fans gab Entertainer Ramon Chormann in der Ardeckhalle auch gern ein Autogramm. Foto: Theresa Stang Eingefleischten Fans gab Entertainer Ramon Chormann in der Ardeckhalle auch gern ein Autogramm. Foto: Theresa Stang


Holzheim. Die drückende Hitze hielt die Menschen nicht ab, Freitagabend in die Ardeckhalle nach Holzheim zu kommen, um Ramon Chormann mit seinem fünften Bühnenprogramm „Ich saa’s jo nur!“ live zu erleben. Darauf wies der Künstler auch selbst hin, indem er sagte: „Viele von Ihnen gehen wahrscheinlich auch gerne in die Sauna, sonst wären Sie ja net do.“

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