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Überseeische Auswanderung im 19. Jahrhundert

Burg Ardeck

Burg Ardeck

Bevölkerungsvermehrung, wirtschaftliche und soziale Nöte, unbefriedigende politische Verhältnisse einerseits, Reiseerleichterungen und technische Verkehrsverbesserungen sowie größere Abzugsfreiheit andererseits, steigerten die räumliche Mobilität der Deutschen im 19. Jahrhundert. Massenauswanderungen, wellenförmig ansteigend und wieder abschwellend, waren die Folgen.Als Zielländer traten überseeische Gebiete an die Stelle der früher bevorzugten ostmitteleuropäischen und osteuropäischen Länder. Deutsche waren aber auch schon in der frühen Neuzeit nach Amerika gelangt.

Die erste deutsche Siedlung in Nordamerika, Germantown bei Philadelphia, entstand 1683, und im 18. Jahrhundert fuhren etwa 100.000 Deutsche über den Atlantik in die Neue Welt, um dort unter besseren Lebensbedingungen ihr Brot zu verdienen.

Aber die auf dem Landwege vollzogene Wanderung in östliche Siedlungsgebiete überwog noch bis in das frühe 19. Jahrhundert. Bei der Auswanderungswelle von 1816/17 ging etwa die Hälfte der Fortziehenden nach Osten, die andere Hälfte nach Amerika. Seit dem Jahr 1830 dominierten eindeutig überseeische Gebiete als Zielländer.

Ende des 19. Jahrhunderts setzte sogar eine Auswanderung vieler Russlanddeutscher nach Amerika ein. Von 1816 bis 1914 wanderten rund 5,5 Millionen Deutsche aus, davon rund fünf Millionen – über 90 Prozent – in die Vereinigten Staaten.

Die wichtigsten anderen überseeischen Zielländer waren Kanada, Brasilien, Argentinien und Australien.

Während sich die deutschen Siedler im östlichen Europa meist als eigenständige ethnische Gruppen – oft durch Jahrhunderte hindurch – behaupteten, integrierten sich große Teile der deutschen Überseeauswanderer in die Aufnahmegesellschaft.

Dies gilt für die Deutschen in den Vereinigten Staaten stärker als für die Auswanderer nach Lateinamerika oder Australien. In allen Aufnahmeländern sind jedoch deutsche Eigenarten und Traditionen noch vielfältig vorhanden.

Überall trifft man auf Nachkommen früherer Einwanderer und auf Spuren von ihnen in Namen, Inschriften, Museen, Stadtbildern, Sprachinseln, Bräuchen und Gewohnheiten.

Der deutsche Anteil an der Gesamteinwanderung in die Vereinigten Staaten betrug etwa 15 Prozent. In Spitzenjahren trafen dort bis zu einer Viertelmillion Deutsche innerhalb eines Jahres ein (1884: 215.000; 1882: 250.000). In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts lag der Anteil der in Deutschland geborenen Amerikaner meist bei über 30 Prozent aller im Ausland geborenen Amerikaner und bei über vier Prozent der gesamten Bevölkerung (Volkszählung 1890: 4,4 Prozent).

Die Erbregelung, die Wirtschaftsentwicklung und die sozialen Verhältnisse in den deutschen Ländern begünstigten oder verzögerten die Auswanderungsbewegung.

Zum Beispiel führte das Realteilungsprinzip im Erbrecht Südwestdeutschlands zu kleinbäuerlichen Strukturen, die der Abwanderung Vorschub leisteten. Die Zerrüttung der Heimindustrie durch das Aufkommen neuer Fabriken und Industrien war ein anderer Faktor, der Menschen aus dem Landes trieb.

Die Konzentrationstendenz in der Gutswirtschaft östlich der Elbe in der zweiten Jahrhunderthälfte bildete den Hintergrund für den Abzug von Angehörigen der bäuerlichen Unterschichten.

Im Zeitalter der Hochindustrialisierung mit Konjunkturschwankungen und Arbeitsmarktkrisen gingen Arbeiter nach Amerika, um dort ein besseres Auskommen zu finden. Die Auswanderungsmotive waren meist vielschichtig und komplex. Es lassen sich religiöse, politische, wirtschaftlich-soziale Gründe anführen, die Deutsche über das Meer führten.

Tatsächlich kann man feststellen, dass auch im 19. Jahrhundert noch religiöse Dissidentengruppen fortgezogen sind.

Zu bestimmten Zeiten gingen auch politische Flüchtlinge ins Exil, die den Demagogenverfolgungen des Vormärz, der reaktionären Politik deutscher Landesherren nach der gescheiterten Revolution von 1848/49 oder auch den Auswirkungen des Bismarckschen Sozialistengesetzes zu entgehen suchten. Wirtschaftlich-soziale Gründe dürften jedoch fuer die Masse der Auswanderer entscheidender gewesen sein.

Ebenso vielschichtig wie die Motive waren die an der Auswanderungsbewegung beteiligten Bevölkerungskreise. Alle sozialen Schichten waren von ihr betroffen, wenn auch nicht in gleicher Stärke. Das Gros der Auswanderer wurde bis ins 20. Jahrhundert hinein aus Angehörigen der unteren und mittlere Bevölkerungsgruppen gestellt.

Die Möglichkeit, die Überfahrkosten durch nachträgliche Dienstverpflichtungen abzuleisten, entfiel in dem Jahrzehnt 1820.

Von nun an musste jeder, der nach Amerika wollte, das Reisegeld schon vor der Abfahrt zur Verfügung haben. So waren Auswanderer des 19. Jahrhunderts meist nicht ganz mittellos, gehörten nicht den absolut armen Schichten an.

Stattdessen gingen Menschen hinüber, die angesichts ungünstiger Wirtschaftskonjunkturen Angst hatten, arm zu werden. Sie verkauften ihr Hab und Gut, um das Geld für die Reise und einen Neubeginn in der Neuen Welt zu bekommen.

Auswege blieben allerdings auch ärmeren Deutschen offen. Verwandte und Freunde konnten ihnen helfen, das Reisegeld zusammenzubekommen; bereits in Amerika befindliche Familienmitglieder konnten Passagebilletts kaufen (sogenannte “Prepaids”), und in der Zeit grosser Not gab es auch Auswanderungen auf Kosten der Gemeinden, die sich ihrer Armen entledigten, weil sie dann keine Armenunterstützung mehr zu zahlen brauchten.

Von einem Neubeginn in fernen Ländern erhofften sich viele Menschen das Lebensglück.

Bauern, deren Äcker zu klein waren, um genügend Erträge abzuwerfen, suchten wohlfeileres Land. Handwerker, die zu Hause von Konkurrenz bedroht waren und wussten, dass geschickte Hände in der Pioniergesellschaft jenseits des Ozeans dringend benötigt wurden, sahen drüben lohnendere Erwerbsmöglichkeiten.

Arbeiter, die sich in Zeiten schlechter Wirtschaftskonjunkturen von der expandierenden Industrie Amerikas einen erträglicheren Arbeitsplatz erhofften, suchten in den Grosstädten der Vereinigten Staaten neue Stellen.

Junge Frauen, die als Dienstmädchen persönlich und finanziell schlecht gestellt waren, freuten sich auf größere Entfaltungsmöglichkeiten in der Neuen Welt. Militärpflichtige, die ihren Dienst nicht ableisten wollten, gingen in Länder, wo sie diesbezüglich unbehelligt blieben.

Unzufriedene jeder Art, die mit ihren persönlichen Lebensverhältnissen nicht fertig wurden, suchten sich einen groesseren Freiraum.

Nach Berufen, sozialer Herkunft, Mentalität, Lebenstüchtigkeit und Charakter ergab sich so ein breites Spektrum von Menschen, die die Heimat verließen. Von ihrem Zielland hatten sie meist positive Vorstellungen. Teils in nüchterner Einschätzung, teils in utopischer Überzeichnung sahen sie ein begehrenswertes Land mit neuen Chancen vor sich.

Amerika – das “Land der unbegrenzten Möglichkeiten”

Manchen erschien Amerika als Schlaraffenland, die meisten aber waren sich wohl im klaren darüber, dass dort harte Arbeit, großer Fleiß, Ausdauer und Tüchtigkeit gefordert waren. Auch voreingenommene Beobachter konnten die Tatsache nicht übersehen, dass Amerika bessere Aussichten zum Fortkommen bot als das Heimatland.

Wo blieben die übers Meer fortziehenden Menschen? Die meisten hatten das Bedürfnis, einander in fremder Umgebung zu stützen und zu helfen. So entstanden in den jeweiligen Aufnahmeländern auf dem Lande deutsche Siedlungen, in den Städten deutsche Viertel und ganze von Deutschen besiedelte Regionen. Es bestand vielfach die Neigung, dort hinzugehen, wo Klima und Landschaft der Heimat relativ ähnlich waren.

Der deutsche Bevölkerungsanteil war besonders hoch in New York, Chicago, Cincinnati, Milwaukee und St. Louis. Ein deutschamerikanischer Siedlungsgürtel erstreckte sich vom Staate New York über Pennsylvania, Ohio, Indiana, Illinois nach Wisconsin, mit Ausfächerungen nach Michigan, Minnesota, Dakota, Iowa, Nebraska, Missouri, Kansas und Arkansas.

Daneben gab es viele kleinere Zentren in anderen Einzelstaaten.

Auch in Kanada, Brasilien, Argentinien, Australien und anderswo konzentrierten sich deutsche Ansiedlungen in bestimmten Gebieten. Dort hielt sich deutsch geprägtes Leben vielfach bis in die Gegenwart. Der Hauptzweck dieser Einwandererviertel und -nachbarschaften bestand aber darin, den Neuankömmlingen das Einleben in der fremden Umgebung und die Integration in die neue Heimat zu erleichtern.

In der Regel ergab sich entsprechend den Vorstellungen sowohl der Deutschen als auch der Einheimischen eine Symbiose beider Elemente, die nun in einer mehr oder minder multikulturell gepraegten Gesellschaft zusammenlebten und tätig waren.

So entschlossen sich auch Holzheimer und Einwohner aus den Dörfern der unteren Aar, wie aus Überlieferung bekannt ist, besonders Mitte des 19. Jahrhunderts zur Auswanderung. Trotz intensiver Befragung von Nachkommen und Verwandten dieser Auswanderer war es mir nicht möglich, Einzelheiten zu erfahren.

Erst auf meine Anfragen bei dem Hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden konnte ich einige Erkenntnisse erlangen. Dort teilte man mir mit, daß die im Archivsprengel geführte Kartei über Auswanderer aus dem Herzogtum Nassau lediglich über Familiennamen erschlossen ist.

Um hier fündig zu werden, muß man dem Archiv die Familiennamen bekannt geben und die waren hier kaum in Erfahrung zu bringen. Es ist mir jedoch gelungen einige Namen von Auswanderern ausfindig zu machen, die ich nachstehend bekannt gebe.

In diesem Zusammenhang entdeckte Gudrun Waldforst, Holzheim, die in eigener Sache nachforschte, zufällig auch Namen Holzheimer Auswanderer und diesbezuegliche Unterlagen und stellte mir dieselben zur Verfügung.

Von Frau Waldforst erhielt ich u.a. Daten über Margaretha Boehler, geb. Seibel aus Holzheim, die am 22. Juni 1883 in Amerika verstorben ist, sowie ein Foto von deren Grabinschrift.

Ich bedaure, daß es mir nicht möglich war, eine vollständige Aufstellung der Holzheimer Auswanderer zu erstellen und hoffe, daß die nachfolgenden Angaben einen Einblick in die damaligen Verhältnisse vermitteln.

von Karl Schughart

Segelschiff

Segelschiff

In den Kirchenbüchern des Kirchspiels Flacht findet man zu den in dem Buch von Karl Schughart aufgeführten Namen und Auswanderungsjahren weitere Angaben zu den Auswanderern und ihren Familien. Leider passen die Angaben in den Kirchenbüchern manchmal nicht zu den Auswanderungsdaten. Ich gehe aber davon aus, dass die Eintragungen in den Kirchenbüchern korrekt sind.Die Datenlage bei den Auswanderungen hingegen ist manchmal recht unübersichtlich.

Vielleicht kann jemand weitere Angaben beisteuern, die sicherlich zu einem genaueren Bild führen. Vielleicht kennen alteingesessene Holzheimer noch Geschichten und Anekdoten, die wissens- und erzählenswert sind – nicht nur für uns, sondern auch für Nachkommen der Auswanderer, die gerne an ihre familiären Ursprünge denken.

Peter Be(s)sier – Auswanderungsjahr 1842

In den Kirchenbüchern des Kirchspiels Flacht finden sich folgende Eintragungen:

Johann Peter Besier,

geb. am 29.10.1794 in Holzheim (Band 6, S. 101),
verheiratet am 17.3.1822 mit Anna Maria Müller (Band 36, S. 6),
geb. am 3.9.1789 in Holzheim (Band 6, S. 62).
Johann Peter Besier war Leineweber.

Anna Maria Müller ,

geb. am 3.9.1789 in Holzheim (Band 6, S. 62),
gest. am 21.5.1850 (Band 60, S. 15);
der Sterbeeintrag lautet auf Anna Maria Besier, geb. Müller.
Sie war die Tochter von Conrad Müller und Maria Elisabetha Geis.

Eltern von Johann Peter Besier:

  • Philipp Wilhelm Bes(s)ier (auch Besiger oder Besingen zu lesen),
    geb. ca. 1767 in Holzhausen, Heide,
    gest. am 21.2.1799 in Holzheim) Band 51, S. 41), 31 oder 32 Jahre alt
  • Anna Eva Birlenbach (Berlenbach),
    geb. am 30.12.1768 (Band 5, S. 291) in Holzheim,
    gest. am 22. 1.1803 (Band 51, S. 57; 36 Jahre, 22 Tage alt, Witwe des Philip)

Kinder von Johann Peter Besier und Anna Maria Müller:

  • Catharine, geb. am 27.4.1827 in Holzheim (Band 11, S. 21)
  • Johann Georg, geb. am 3.11.1825 in Holzheim (Band 11, S. 25)
  • Catharine Elisabethe, geb. am 11.11.1827 in Holzheim (Band 11, S. 30)
  • Goerg Wilhelm, geb. am 23.8.1831 in Holzheim (Band 11, S. 45), gest. 16.11.1831

Johann Peter Besier hatte einen Bruder:

Johann Georg Besier (Leineweber),
geb. am 4.2.1799 in Holzheim.

Er heiratete im Mai 1825 Maria Catharina Fuchs in Höchstenbach, Amt Hachenburg.

Es scheint keine Eintragungen mit dem Namen Besier nach 1850 zu geben, so dass anzunehmen ist, dass auch Johann Georg Besier nicht mehr in Holzheim wohnte.

Das Auswanderungsjahr (1842) von (Johann) Peter Besier ist insofern irritierend als seine Frau 1850 in Holzheim verstarb.

Johann Friedrich Kurz – Auswanderungsjahr 1850

geb. am 20.3.1804 in Heckholzhausen (Heiratseintrag, Band 36, S. 21);
Johann Friedrich Kurz war Schmied.
Verheiratet am 1.12.1833 mit Elisabetha Hatzmann (Heiratseintrag, Band 36, S. 21);

Elisabetha Hatzmann,

geb. am 29.12.1815 (Band 7, S. 146) in Holzheim;
ihre Eltern waren der Schneidermeister Philipp Hatzmann und Barbara Markloff.

Eltern von Johannes Kurz, Heckholzhausen:

  • Johannes Kurz (Schmied in Holzheim) und
  • Maria Catharina Jung, beide aus Heckholzhausen

Kinder von Johannes Kurz und Elisabeth Hatzmann, Heckholzhausen:

  • Wilhelm, geb. am 11.06.1834 in Holzheim (Band 11, S. 55)
  • Carl, geb. am 2.7.1847 (Bd. 15, S. 28); gest. am 6.7.1847; der Vater wohnte “z. Zt.” in Holzheim.
    Als Wohnort war Heckholzhausen angegeben.
  • Friedrich, geb. am 13.4.1852 in Holzheim (Bd. 152, S. 46)

Für keine der vorgenannten Personen gibt es in den Kirchenbüchern Flacht einen Sterbeeintrag. Das angegebene Auswanderungsjahr 1850 könnte falsch sein, da lt. Kirchenbüchern der jüngste Sohn Friedrich 1852 in Holzheim geboren wurde.

Wilhelm Müller – Auswanderungsjahr 1551 (? oder 1851)

Aufgrund der naturgemäß recht mageren Datenlage im 16. Jhdt. gehe ich davon aus, dass es sich um das Jahr 1851 handelt. In diesem Jahr wanderte ein Wilhelm Müller mit seiner Ehefrau Elisabethe Dietrich und seinen Kindern nach Sandusky, Ohio aus.

Wilhelm Müller,

geb. am 28. 3. 1801 in Flacht (Bd. 6, S. 143);
verheiratet mit Elisabethe/a Diet(e)rich (Bd. 36, S. 14) am 9. 11.1828.
Wilhelm Müller war Schneider in Holzheim. Er hatte sechs Geschwister.

Elisabethe Dietrich,

geb. am 16.08.1804 in Holzheim (Bd. 6, S. 188);
Ihre Eltern waren Johann Jacob Dieterich (Bauer) aus Holzheim und Juliana Ruß aus Mensfelden.

Eltern von Wilhelm Müller:

  • Johannes Müller, geb. am 4. 07. 1762 in Flacht und
  • Anna Elisabetha Helferich, geb. am 12.11.1766 in Holzheim;

Kinder von Wilhelm Müller und Elisabethe Dietrich:

  • Carl, geb. am 9.5.1829 in Holzheim
  • Johann Wilhelm, geb. am 1.5.1831 in Holzheim
  • Elisabetha, geb. am 7. 11. 1833 in Holzheim
  • Wilhelmine, geb. am 31. 12. 1836 in Holzheim
  • Philippine Catharine, geb. am 29.1.1840 in Holzheim, gest. am 27. 10. 1840
  • Friedrich, geb. am 9.6.1842 in Holzheim, gest. am 10.05.1843
  • Anton Müller, geb. am 28.4.1844 in Holzheim

Wilhelmina Müller heiratete William Becker aus Oberneisen in Sandusky, Ohio.

Philippine Graf

In Karl Schughart: “Alt Holzheim – Mühlen, Auswanderer, Erbhöfe”, wird als Nr. 323 der Schiffsliste von Hamburg (Stotz-Amerika) eine Gräf, Philippine, (24 Jahre, ledig) aufgeführt, die im März 1967 mit Daniel Schug und Anton Dick, beide aus Flacht mit dem Schiff Hammonia in die USA fuhren.

Am 23.7.1842 (Bd. 15, S. 11) wurde eine Philippine Greef, Tochter des Leinewebers Andreas Greef aus Holzheim und Philippine Müller, Tochter des Johannes aus Holzheim geboren. Aufgrund der Altersangabe könnte es sich um Philippine Graf zu handeln. Sie war ledig.

Margarethe Böhler, geb. Seibel – Auswanderungsjahr 1851

Margarethe Seibel, geb. am 14. 04. 1830 (Bd. 5, S. 40) in Holzheim war die Tochter von Caspar Seibel und Anna Margarethe Müller aus Holzheim und heiratete am 14. 03. 1852 in den USA den aus Ketternschwalbach stammenden Johann Philipp Böhler, geb. am 7. 11. 1823.

Mohr – Auswanderungsjahr 1851

Es gibt in dem betreffenden Zeitraum nur einen in Frage kommenden “Mohr”. Dies ist Conrad Mohr (*10.9.1799 in Holzheim, Bd. 6, S. 145). Für ihn gibt es auch keinen Sterbe-Eintrag in den Kirchenbüchern. Ob er ausgewandert ist, geht nicht aus den Kirchenbüchern hervor. Er hatte keine Geschwister.

Conrad Mohr heiratete im Juli 1822 in Heistenbach (Bd. 36, S. 7) Anna Clara Scheid (* 11.10.1795 in Heistenbach, + 27.9.1846 in Holzheim). Das Ehepaar hatte folgende Kinder:

  • Friedrich Wilhelm (* 3.10.1822, + 4.10.1822)
  • Johann Wilhelm (* 7.7.1825, + 1.8.1825)
  • Catharine (* 13.1.1827)
  • Johann Carl (* 6.5.1829)
  • Johannette (* 3.7.1833)

Für keines der überlebenden Kinder gibt es weitere Eintragungen in den Kirchenbüchern.

Der Vater Von Conrad Mohr heiratete ein zweites Mal (Catharina Och aus Flacht). Aus dieser Ehe entstammt der 1809 geborene Johannes Mohr.

Carl Herborn – Auswanderungsjahr 1866

Nach dem von Karl Schughart zitierten Buch “Von Hamburg nach Amerika” war Carl Herborn (Arbeiter) bei der Auswanderung 1866 32 Jahre alt. Carl Herborn wurde als Sohn des aus Freiendiez kommenden Försters Johannes Herborn (* 14.1.1766 in Freiendiez, + 21.3.1853 in Holzheim) und der aus Flacht stammenden Anna Maria Horst (* 20.11.1796 auf dem Neuhof bei Philippseich, +18.11.1843 in Holzheim) am 24.11.1833 in Holzheim geboren. Für Carl Herborn ist keine Eheschließung in den Kirchenbüchern eingetragen.

Anton Gaul – Auswanderungsjahr ?

Es könnte sich hier um den am 30. 10. 1843 in Holzheim geborenen Sohn (Wilhelm Anton) von David Gaul (Landmann und Gemeinderechner) und Anna Margaretha Koch handeln. David Gaul war in 2. Ehe mit Elisabethe Langschied aus Birlenbach verheiratet. Die zwei Töchter aus erster Ehe heirateten Anton (1871) bzw. Daniel Heinrich (1876) Langschied aus Birlenbach. Weitere Mitglieder aus der engeren Familie von David Gaul wanderten ebenfalls in die USA aus.

Biermas – Auswanderungsjahr 1870

Am 1. 3. 1822 ist die Geburt von Johannes Biermaas aus Holzheim eingetragen (Bd. 11, S. 14).
Seine Eltern waren der aus Holzheim stammende Kuhhirte bzw. Tageloehner Wilhelm Biermaas/ß und Dorothea Reichel (Tochter des Philipp Reichel und Elisabetha Kretzer aus Holzheim).

Für folgende Geschwister von Johannes sind Geburten eingetragen:

  • Anna Maria, * 28.2.1813, + 18.8.1813
  • Conrad, * 19.11.1816
  • Wilhelm Anton, * 4.12.1818
  • Johann Georg, *28.2.1821, + 10.3.1821
  • Catharine, * 6.9.1824
  • Philipp, * 18.3.1827, + 14.3.1828

Laut den Heirats-Buechern fuer Holzheim war Johannes Biermaas (Beruf: Leineweber) zwei mal verheiratet.
Die erste Ehe wurde am 4.2.1844 mit Anna Maria Schug, (* 12.5.1816 in Birlenbach, + 6.9.1850), Tochter von Philipp Schug und Elisabetha Ruhl, geschlossen.

Fuer das Ehepaar sind folgende Geburten eingetragen:

  • Jakob Wilhelm, * 13. 10. 1842 in Birlenbach, verh. 1869 m. Elisabethe Wolf (4 Kinder)
  • Johannes Christian , * 29.7.1845
  • Johann Wilhelm , * 13.12.1846
  • Johann Philipp, * 23.4.1849, + 17.5.1849
  • Wilhelmine, * 25.8.1850

Die zweite Ehe wurde am 21.9.1851 mit Anna Maria Jung (* 10. 7. 1817 in Hahnstätten, Tochter von Johann Friedrich Jung und Elisabethe Ullius) geschlossen.

Für das Ehepaar sind folgende Geburten eingetragen:

  • Carl Heinrich, * 12.6.1852
  • Friedrich Wilhelm, * 11.8.1854

Bei den ausgewanderten Bruedern des Jakob Biermaas handelt es sich vermutlich um Johannes Christian und Johann Wilhelm. Fuer die beiden Soehne aus der 2. Ehe gibt es jedoch auch keine weiteren Eintragungen in den Kirchenbuechern.

Gg. Koch mit Ehefrau Dorothea, geb. Seibel – Auswanderungsjahr 1859

Die einzige Heirat zwischen einem Georg Koch und einer Dorothea Seibel ist die folgende:

Johann Georg Koch (* 3.3.1798 in Holzheim) heiratete am 16.5.1819 Anna Dorothea Seibel (* 23.6.1795 in Holzheim).

Für eine Koch, Anna Dorothea, geb. Seibel gibt es am 18. 12. 1846 einen (Bd. 60, S. 2, Stb. 148) Sterbe-Eintrag.
Sie war eine Schwester von Caspar Seibel. Im Sterbe-Buch gibt es entweder bei dem Eintrag für seinen Vater Johann dez08t Koch (+ 11.9.1816) oder für seine Mutter Wilhelmina, geb. Scheid (+20.5.1859) mit der Bemerkung “4 Soehne, 1 in Amerika u. 1 Tochter” (s. H-5-448-41). Johann dez08t Koch hatte vier Söhne.

Johann Georg Koch und Anna Dorothea Seibel hatten folgende Kinder:

  • Anna Margaretha, * 18.1.1819, * 5.1.1856, verh. m. 1. Seibel, 2. Gaul
  • Georg Wilhelm, * 28.11.1822
  • Wilhelmine, * 25.9.1825, + 27.6.1826
  • Conrad, * 10.4.1827, + 12.4.1827
  • Catharine, * 2.1.1829, verh. m. Johann Georg Hoffmann aus Herborn am 8.10.1848
  • Wilhelmine, * 19.3.1832
  • Caroline, * 19.8.1835, + 18.5.1840

Hier gibt es weiteren Klärungsbedarf.

Konrad Seibel und Klara Müller – Auswanderungsjahr 1790

Am 4.5.1794 ist in Holzheim eine Heirat zwischen dem 1793 verwitweten Conrad Seibel (* 11.11.1767 in Holzheim) und Anna Clara Müller (* 1.11.1774 in Holzheim) eingetragen.

Für Personen dieses Namens (Ehepaar) gibt es jedoch Sterbe-Eintragungen (1825 und 1828) in Holzheim. Dies scheint in den Kirchenbüchern Flacht die einzige Heirat von Personen dieser Namen im fraglichen Zeitraum zu sein.

Das Auswanderungsjahr erscheint ungewöhnlich früh zu sein.

Wilhelmine Loos und Elisabethe Loos – Auswanderungsjahr 1840

Am 4. 3. 1838 ist eine Eheschließung zwischen dem Schäfer Johannes Loos (* 27.12.1812, + 9.3.1892) aus Holzheim und Barbara Kimmel (*17.9.1819, + 9. 4. 1897) aus Flacht eingetragen. Dieses Ehepaar hatte zwei Töchter mit den Namen Margarethe Marie Wilhelmine (* 16. 11. 1844) und Elisabethe Loos (* 12. 8. 1848). Sollte es sich um diese Personen handeln, so müßte das Auswanderungsjahr jedoch später liegen.

Diese Daten wurden zur Verfügung gestellt von Dieter Schwenk

Die 30. Auflage des Heimatjahrbuchs ist fertig

Neuerscheinung Wieder viele Geschichten aus dem Rhein-Lahn-Kreis

Von unserer Mitarbeiterin Mira Müller

Rhein-Lahn-Kreis/Bad Ems. Das neue „Heimatjahrbuch 2015“ ist da: Auf 200 Seiten erfahren die Leser wieder viel Wissenswertes über den Rhein-Lahn-Kreis und darüber hinaus. Landrat Frank Puchtler begrüßte am Montag im Kreishaus in Bad Ems den Großteil der Autoren des „Heimatjahrbuchs“ und dankte ihnen für ihr Engagement.

Mehr als 30 Autoren, die im Rhein-Lahn-Kreis wohnen oder ihn einmal ihre Heimat nannten, haben eine Vielzahl unterschiedlicher Geschichten zusammengetragen und ein informatives Buch über die Heimat erstellt.

Auch Puchtler schwelgte während seiner Ansprache in Erinnerungen: „In meiner Jugend hieß das Buch ,Rhein-Lahn-Freund’.“ Seitdem hat sich einiges geändert. Aber das Jahrbuch – mittlerweile die 30. Auflage – ist fast schon eine Institution im Rhein-Lahn-Kreis, die die Menschen verbindet.

Die 30. Auflage des Heimatjahrbuchs ist fertig weiterlesen