Rhein Lahn Kreis
Im Kreis gute Zusammenarbeit, Ärger mit Land

Im Kreis gute Zusammenarbeit, Ärger mit Land

Aussprache – Jahreshauptversammlung der Jägerschaft – Neuwahlen bestätigen Führung

Mitglieder des Rhein-Lahn-Jägerschaft bei der Besichtigung der ausgestellten Geweihe, Gehörne, Muffelschnecken und Keilerwaffen
Mitglieder des Rhein-Lahn-Jägerschaft bei der Besichtigung der ausgestellten Geweihe, Gehörne, Muffelschnecken und Keilerwaffen

Rhein-Lahn. Rund 80 Jäger und zahlreiche Gäste aus Kommunalpolitik, Verwaltung, Verbänden und dem Forstbereich waren ins Bürgerhaus nach Miehlen gekommen. An gemeinsamen Themen fehlte es bei der Jahresversammlungen des Kreisjagdverbands nicht. Im Rahmen von Neuwahlen des Vorstandes sollten zugleich die Weichen für die kommenden vier Jahre gestellt werden.Nach den Grußworten von Helmut Klöckner, Zweiter Beigeordneter des Kreises, und Ortsbürgermeister Ernst-Georg Peiter hatten die beiden Landratskandidaten Gelegenheit, sich und ihre Ziele kurz vorzustellen.Günter Groß fasste zusammen: „Ich stehe für Verantwortung, Verlässlichkeit und Geradlinigkeit.“ Und Frank Puchtler, leitete einen seiner Grundsätze aus seiner Begeisterung für das Laufen ab: „Schritt für Schritt voraus.“ In jedem Falle, sagte Werner Dittmar, Vorsitzender der Kreisgruppe Rhein-Lahn im Landesjagdverband bei einer der vorausgegangenen Hegeringversammlungen, wird er auch den neuen Landrat auf das Problem Jagdsteuer ansprechen.


 Die Jagdhornbläser des Kreises umrahmen die Veranstaltung

Die Jagdhornbläser des Kreises umrahmen die Veranstaltung


Dittmar ging in seinem Jahresbericht auf zahlreiche Themen ein, die der Jägerschaft derzeit unter den Nägeln brennen. So ändere die Landesregierung auf Betreiben „des aus Nordrhein-Westfalen angeheuerten Staatssekretärs im Umweltministerium ohne Not bewährte Jagdgesetze“ und beende langfristige Vereinbarungen mit der Jägerschaft abrupt. Unverständnis auch über die durch den Datenschutzbeauftragten des Landes stark eingeschränkten Einsatzmöglichkeiten von Wildkameras, die den Jägern wertvolle Informationen über das Wild vermitteln.

Die Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung sehe er dagegen als durchaus harmonisch an.Erfreut zeigte sich der Kreisgruppenvorsitzende auch über die laufenden Arbeiten auf dem Schießstand in Hahnstätten, der einen geregelten Schießbetrieb sicherstellt und für den inzwischen rund 50 000 Euro investiert wurden, unter anderem auch für Sicherheitsmaßnahmen. Scharf kritisierte Dittmar dagegen die Äußerungen eines Sachgebietsleiters einer Verbandsgemeindeverwaltung bei einer Veranstaltung in Pohl, der die irrige Meinung vertrat, dass in seinem Verantwortungsbereich nur die vom Städte- und Gemeindebund konzipierten Jagdpachtverträge abgeschlossen werden dürften.

„Ein Jagdpachtvertrag ist ein privatrechtlicher Vertrag zwischen Verpächter und Pächter, den die Parteien frei ausgestalten können, solange nicht gegen gesetzliche Vorschriften verstoßen wird“, stellte Dittmar klar. Natürlich könne der Beamte Kommunen bei den Verträgen beraten; die Entscheidung über Inhalte liege aber letztlich bei den Vertragsparteien.

Abschließend nahm Dittmar zahlreiche Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft im Landesjagdverband vor.Kreisjagdmeister und stellvertretender Kreisgruppenvorsitzender Rüdiger Klotz ging in seinem Bericht – ergänzt durch eine PowerPoint-Präsentation mit zahlreichen Charts der Kreisverwaltung – auf die Situation bei den einzelnen Wildarten ein und verband dies mit einem dicken Lob für die Kreisverwaltung, die trotz einer schwierigen Personalsituation vollständige Informationen geliefert habe und die Zusammenarbeit mit der Jägerschaft in allen Bereichen positiv begleite.

Jürgen Nickel, Leiter des Referates Sicherheit, Ordnung und Verkehr (in dem auch die Untere Jagdbehörde angesiedelt ist), dankte dem Kreisjagdmeister und seinem Stellvertreter Martin Buschfort sowie Susanne Gühne und Hans-Leo Cremer, verantwortlich für die Forstämter Nastätten und Lahnstein, für ihre Unterstützung.Gleichzeitig signalisierte er die Bereitschaft seiner Verwaltung, die vorgeschriebene und mit Kosten verbundene, regelmäßige Überprüfung der Jagdscheininhaber mit der auch bei der Jagdscheinverlängerung stattfindenden Regelüberprüfung zu synchronisieren, sodass bei entsprechender Unterstützung der Jägerschaft zusätzliche Kosten vermieden werden können.

Kreisveterinär Dr. Gerwin Dietze nutzte die Gelegenheit, auf die eklatanten Gefahren durch die an der deutschen Grenze zu Polen angekommene Afrikanischen Schweinepest hinzuweisen. Hier gehe es nicht um Kosten im Millionenbereich: Der letzte Seuchenausbruch habe weltweit Schäden in Milliardenhöhe verursacht, sagte der Fachmann. Er erinnerte daran, dass der Kreis nach wie vor „Monitoringgebiet“ für Schwarzwild und Füchse sei.

Schatzmeister Matthias Meister legte einen Kassenbericht vor, der für das kostenintensive Jahr 2013 ein Plus ausweist. Die Kassenprüfer Kurt Plies und Arnold Römer bescheinigten ihm „eine vorbildliche Kassenführung in hervorragendem Zustand“.

Anschließend gaben die Obleute der Kreisgruppe einen Überblick über die vielfältigen Aufgaben, die sie unter anderem in den Bereichen Natur- und Umweltschutz, Jagdhundeausbildung, Öffentlichkeitsarbeit, Jungjägerausbildung, Wildbretmarketing, Schießausbildung und -training und jagdliches Brauchtum wahrgenommen hatten. Zahllose Einsätze, vor allem auch an Wochenenden, waren für die ausschließlich ehrenamtlich Tätigen selbstverständlich.

Den Abschluss der Versammlung bildeten die Neuwahlen des Vorstandes, der in allen Positionen einstimmig – bei insgesamt nur zwei Enthaltungen – wiedergewählt wurde.

Musikalisch umrahmt wurde die Jahreshauptversammlung durch Jagdhornbläser des Kreises unter der Leitung von Hornmeister Klaus Eulberg.

Vorstand und Funktionen

Der bei einzelnen Positionen neue Vorstand der Kreisgruppe:

Kreisgruppenvorsitzender:

  • Werner Dittmar, Holzheim
  • Stellvertreter: Rüdiger Klotz, Rettert und Martin Buschfort, Kaub

Schatzmeister:

  • Matthias Meister, Bremberg
  • Stellvertreterin: Angela Warkentin, Hainau

Schriftführerin:

  • Rita Berninger, Oberfischbach;
  • Stellvertreter: Bernd Weber, Herold.

Obmann für das Schießwesen:

  • Frank Schäfer, Holzheim;
  • Stellvertreter: Christoph Michel, Niederneisen.

Obmann für das Jagdhundewesen:

  • Walter Rump, Flacht;
  • Stellvertreterin: Melanie Zimmermann, Hömberg.

Obmann für das jagdliche Brauchtum:

  • Bernhard Lindemann, Lahnstein;
  • Stellvertreter: Klaus Weber, Singhofen.

Obmann für Natur-/Umweltschutz und Landespflege:

  • Willi Bausch-Weis, Misselberg;
  • Stellvertreterin Silke Dehe, Hunzel.

Obmann für Öffentlichkeitsarbeit:

  • Dieter Krämer, Netzbach;
  • Stellvertreter: Volker Hoffmann, Langenscheid.

Obmann für Presse- und Informationsdienst:

  • Andreas König, Bad Ems (bis auf Weiteres kommissarisch).

Wildbretbeauftragte:

  • Angelika Rump, Flacht.

Kassenprüfer:

  • Kurt Plies, Rettershain, und Arno Römer, Niederneisen.

Als Beauftragte für die Jungjägerausbildung wurden vom Vorstand Martin Buschfort und Steffen Herzog berufen.


Langjährige Mitglieder geehrt

Folgende Mitglieder wurden geehrt:

  • 70 Jahre:
    Anton Endler, Bad Ems.
  • 60 Jahre:
    Klaus Eulberg, Dachsenhausen;
    Klaus-Dieter Krieger, Niederneisen,
    Franz-Christoph Laeis, Neunkirchen-Seelscheid.
  • 50 Jahre:
    Gerd Born, Becheln;
    Herbert Edelmann, Wiesbaden;
    Giso Gensicke, Nassau;
    Erich Gerntke, Lahnstein;
    Werner Kämpfer, Hahnstätten;
    Heinz Kuckenberg, Leverkusen;
    Ortwin Lüdtke, Netzbach;
    Werner Nick, Nastätten;
    Wolfgang Simon, Nochern,
    Frank Stößel, Heistenbach.
  • 40 Jahre:
    Manfred Bruchschmidt, Hömberg;
    Werner Dittmar, Holzheim;
    Dr. Heinz Gemmer, Braubach;
    Günter Groth, Lahnstein;
    Eckhard Hofmann, Singhofen;
    Friedrich Juncker, Diez;
    Rüdiger Klotz, Rettert;
    Karl Heinz Saischek, Cramberg;
    Willi Sarholz, Nassau;
    Karl-Heinz Schneider, Weidenbach;
    Heiner Steinhäuser, Kasdorf;
    Hans Tropper, Leverkusen;
    Horst Urban, Welterod
    Norbert Zimmerschied, Dausenau.
Rh.-Lahn-Ztg. Diez vom Dienstag, 15. April 2014, Seite 16

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