Rhein Lahn Kreis
Mühle am Weihersbach

Mühle am Weihersbach

Neben dem Haus Tränkstraße 3, gegenüber dem Brandweiher, ist noch heute das einstige Bett des jetzt verrohrten Weihersbach (früher Weyersbach und Weiersbach geschrieben) zu erkennen.

Hier drehte sich einstmals ein kleines Mühlrad, vom Wasser des Baches angetrieben, der zu einem Weiher im Tal der Erlen angestaut war. Die genaue Lage lässt sich nicht mehr ausmachen, doch war der Weiher noch 1830 vorhanden.

Am Auslauf des Baches war die Schafsbrücke, so geheißen, weil dort die Schafe getränkt wurden. Der Weg dorthin heißt noch heute Tränkstraße.

Die Mühle am Weihersbach ist die älteste Holzheims gewesen.

Während die Flachter Mühle als Bannmühle das alleinige Mahlrecht in den Dörfern Flacht, Niederneisen, Holzheim und Heuchelheim inne hatte, durfte 1574 Kilian Scheurer (auch Scheuern) auf seinem Eigentum “auf dem kleinen Born floß” zu Holzheim mit landesherrlicher Genehmigung für 3 Malter Korn jährlichen Wasserlaufzins ein kleines Mühlchen bauen.

1589 erfahren wir: “Item uff eine kleine ne born floß zu Holtzheim hatt ein hausmann mit Bewilligung m. (meines) g. (gnädigsten) herrn eine müle gebautt, darum gibt er in die Kellerey Dietz drey malter behilft sich mit seinem Mahlwerk im selben dorff.” (Abel, Die Mühlen in Nassau)

In einer Zusammenstellung der Holzheimer Gärten findet sich eine Notiz: “Gärten in den Bachgärten obig Johannes Simons Hofreid, wo die Schlagmühl gestanden.” Diese Simons Hofreid (die Bachgärten waren die Gärten am Weihersbach) kann noch um 1700 belegt werden.

Im Kirchenbuch zu Flacht ist 1691 der Eintrag: “Johannes Simon, verheiratet mit Katharina von Spränglin” und um 1740 ist ein Mathias Simon erwähnt.

Vielmehr ist von dieser kleinen Mühle nicht in Erfahrung zu bringen, denn 1595 darf der gleiche Besitzer, Kilian Scheurer, für einen erhöhten Zins von 5 Malter Korn und einem fetten Schwein eine größere Mahlmühle bauen, die vom Wasser der Aar angetrieben wird (Ohl’sche Mühle).

Ob die Weihersbachmühle unter einem anderen Besitzer noch länger betrieben oder sogar Öl darin geschlagen wurde (“… wo die Schlagmühl gestanden”, s. o.) ist nicht belegbar.

1842 waren alle Gebäude noch mit Stroh gedeckt. Am 9. Mai 1875 wurde das Anwesen durch einen Wolkenbruch schwer heimgesucht, das untere Stockwerk völlig zerstört.

Die Familie flüchtete in den oberen Stock, nur der alte Georg Müller war nicht in der Lage, die Stube zu verlassen.

Sein Hund, der bei ihm war, sprang auf den hohen Ofen. Dorthin folgte der schwer bedrängte Mann, und beide wurden gerettet.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert