Ehrenamt – Junger Holzheimer Verein entscheidet im Mai über Zukunft – Spende an Kita Flacht
Von unserem Redakteur Uli Pohl
Holzheim/Flacht. Das Aus für den 1994 gegründeten Verein Jugend und Brauchtum Holzheim scheint unausweichlich. Für den 9. Mai hat der noch aktive Vorstand einer Mitgliederversammlung einberufen. Tagesordnungspunkt wird die Abstimmung über die Auflösung des Vereins sein. Im Mai vergangenen Jahres hatte sich in der Jahreshauptversammlung kein neuer Vorstand gefunden, nachdem die bisherige Führung nicht mehr für eine Wiederwahl bereitstand. Sie sah sich nach vielen Jahren Arbeit nicht mehr in der Verantwortung und Lage, die Problematik zu lösen, junge Leute für die Vereinsarbeit zu gewinnen.
Zunächst hoffte man, in einer weiteren außerordentlichen Mitgliederversammlung eine neue Vereinsspitze zu finden. Doch auch diese Chance wurde von möglichen neuen jungen Leuten vergeben, die sich in Holzheim für die Förderung der Brauchtums- und Jugendpflege hätten stark machen können. Ein weiteres deutliches Zeichen dafür, dass der Verein auf kein öffentliches Interesse mehr stößt, war die Ankündigung des Vorstands, Wünsche an ihn heranzutragen, in denen mögliche Spendenempfänger des Vereinsvermögens vorgeschlagen werden sollten.
„Es ging kein einziger Vorschlag ein. Das war schon ganz schön ernüchternd“, sagte der Geschäftsführer des Vereins, Björn Fetter, am Freitag, als er gemeinsam mit der stellvertretenden Vorsitzenden Sabrina Strauch einen Betrag von 600 Euro aus dem Vereinsvermögen an die Kindertagesstätte „Unterm Sternenzelt“ in Flacht überreichte.
Die Einrichtung wird auch vom Nachwuchs aus Holzheim besucht. Stellvertretend für die Kirchengemeinde, die Trägerin der Kita, nahmen die Leiterin Christel Weiß-Mosler sowie Willi Lotz und Ilsegret Schaefer aus dem Kirchenvorstand die Spende entgegen, die in das Außengelände und für ein neues Trampolin im Turnraum investiert wird.
Wird Jugend und Brauchtum im Mai aufgelöst, soll das restliche Vereinsvermögen an andere gemeinnützige Einrichtungen verteilt werden. So, wie es der Verein seit seiner Gründung in der Vergangenheit immer hielt, indem er erwirtschaftete Erlöse für das Gemeinwohl zur Verfügung stellte. Sein Zweck, die Förderung der Brauchtums- und Jugendpflege, konnte über viele Jahre realisiert werden.
Höhepunkte waren der Betrieb im Jugendraum oder die Organisation von Kirmesgesellschaften und der Kirmes selbst. Auf seine Initiative wurde eine stattliche Anzahl von Projekten für die Ortsgemeinde angestoßen und auch finanziert, sei es für den die Tagesstätte, die Bücherei oder im vergangenen Sommer mit dem Kauf von Spielplatzgeräten in Holzheim. Jetzt steht er vor dem Ende seiner in diesem Jahr 30-jährigen Vereinsgeschichte.
Rh.-Lahn-Ztg. Diez vom Samstag, 1. Februar 2014, Seite 15