Rhein Lahn Kreis
Fluchtursachen bekämpfen

Fluchtursachen bekämpfen

Initiative von 140 Trägern des Bundesverdienstkreuzes

Holzheim

140 Träger des Bundesverdienstkreuzes, darunter die Rheinland-Pfälzer Dietmar Rieth aus Neuwied und Helmut Weimar aus Holzheim, haben schon im Jahr 2017 in einer Unterschriftenaktion und in einer Tagung in Berlin den Bundestag aufgefordert eine Enquete-Kommission zur Bekämpfung von Fluchtursachen einzurichten. Alle zur Bundestagswahl 2017 angetretenen Parteien wurden damals gebeten, diese Forderung in ihr Wahlprogramm aufzunehmen. Bei dieser Initiative handelt es sich in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland um den ersten Zusammenschluss von Trägern des Bundesverdienstkreuzes aus allen Bereichen unsere Gesellschaft. Nun hat endlich eine 24 – köpfige Expertenkommission, Vorsitzende ist die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, Gerda Hasselfeldt, ihre Arbeit aufgenommen. Sie wird für die Bundesregierung und das Parlament Vorschläge entwickeln, wie Fluchtursachen wirksamer bekämpft werden können.  Zurzeit sind weltweit 71 Millionen Menschen auf der Flucht, die meisten davon sind Binnenflüchtlinge in Afrika. Ziel muss es sein, diesen Menschen in ihrer Heimat eine zukunftsorientierte Perspektive zu geben, um so Flucht und Migration deutlich zu verringern.

Wie man das macht, weiß das Land Rheinland-Pfalz seit  Gründung einer Länderpartnerschaft mit dem ostafrikanischen Ruanda im Jahre 1982 und die kleine Ortsgemeinde Holzheim, die seit dem Jahr 1988 mit dem ruandischen Sektor Rambura mit seinen 28.500 Einwohnern partnerschaftlich verbunden ist. Mit insgesamt 64 Projekten hat z.B. Holzheim bis heute das Leben der Menschen in ihrer schönen afrikanischen Heimat nach der Prämisse „Hilfe zur Selbsthilfe“ lebenswert gemacht und ihnen durch die Realisierung nachstehenden Projekte eine Zukunftsperspektive gegeben:

– Förderung  schulischer und beruflicher Bildung

Abrisss baufälliger dunkler Lehmhütten und Neubau heller Klassenräume, Ausbildungsmaterial

-Gesundheitsförderung

Neubau und Einrichtung von Gesundheitszentren. Anschaffung eines Krankenwagens für Rambura,

Trinkwasserversorgung

-Soziale Projekte

Unterstützung von Witwen, Waisen (Schülerpatenschaften) und hilfsbedürftigen Menschen durch

Ziegen- und Schweineprojekte

-Angebote zur Freizeitgestaltung 

Bau eines Sportplatzes mit Dusch und Umkleidegebäude, Gründung des Frauen- und Mädchenfußballclubs Rambura WFC (Spitzenteam in Ruanda mit Jugendabteilung U17 und U15.

Ergänzt wurde diese Partnerschaftshilfe durch Gründung der Ruanda Stiftung-Helmut Weimar im Jahr 2012 und seit 2017 durch den Oranien-Campus Altendiez,, der mit der Mädchensekundarschule Rambura Filles eine in Rheinland-Pfalz einmalige digitale Partnerschaft unterhält.

Aktuelle Projekte in diesem Jahr sind Renovierung der Küche und des Speisesaals der Mädchensekundarschule Rambura Filles (Finanzierung durch Land, Ruanda Stiftung und Oranien Campus) sowie die Solar-Stromversorgung der Primarschule Mutaho, finanziert durch den anteiligen Spendenerlös des bundesweiten Tages für Afrika von der Realschule Plus Katzenelnbogen.

Der Partnerschaftssektors Rambura ist ein junger, ländlicher Sektor. 56 % der Einwohner  sind unter 19 Jahren. Nach sehr guter schulischer Bildung ist  die Schaffung von Ausbildungs-und Arbeitsplätzen daher eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben.

Foto vom derzeitigen Zustand des Speisesaals
 
Zu den in diesem Jahr noch durchzuführen Projekten
in Rambura gehören die Renovierung des Speisesaals
in der Mädchensekundarschule Rambura Filles.
Außerdem ist die Renovierung der Küche und
wegen zunehmender Schülerinnenzahlen ein Anbau
an den Speisesaal notwendig.

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