Infrastruktur – Holzheim und Flacht schultern Projekt für Tagesstätte ohne Förderung
Von unserem Redakteur Uli Pohl
Flacht. In Zeiten knapper Kassen der Ortsgemeinden ist eine Investition von 150 000 Euro kein Pappenstiel. Diese Summe mussten die beiden Ortsgemeinden Flacht und Holzheim im Alleingang schultern – ohne eine Förderung aus öffentlichen Töpfen. Die in den 1970er-Jahren eingebauten Alufenster in der evangelischen Kindertagesstätte „Unterm Sternenzelt“, entsprachen nicht mehr den aktuellen Anforderung und trieben die Heizkosten in die Höhe. Jetzt ist der Austausch der Fenster abgeschlossen.
Nach dem Erfüllen von Brandschutzauflagen im Kindergarten, wobei man schon finanzielle und räumliche Kompromisse eingegangen war, stand mit dem Austausch der Fenster die nächste größere Investition an. Da der Nachwuchs aus Holzheim ebenfalls in Flacht betreut wird, verteilen sich alle Kosten für die Kindertagesstätte auf Anteile von etwa 60 Prozent für Flacht und 40 für Holzheim. Die Höhe richtet sich nach der Einwohnerzahl beider Orte. „Jede Investition in die Kindertagesstätte ist eine Investition in die Zukunft unserer Orte“, sagte Ortsbürgermeister Thomas Scheid bei einem Besuch des SPD-Gemeindeverbands Aar in der Einrichtung.
Scheid fügte an, dass auch das Außengelände einer ständige Pflege und Instandhaltung bedarf: „Das ist sehr arbeits- und kostenintensiv. Ohne die Hilfe der Eltern, die sich hier vorbildlich engagieren, kämen weitere Kosten auf die Gemeinden zu.“
Werner Dittmar, Ortsbürgermeister aus Holzheim, kündigte für das kommende Jahr eine neue Rutsche für das Außengelände an. „Wir müssen den Standort attraktiv halten. Gerade in Bezug auf die Betreuung von Kindern unter drei Jahren. Deshalb haben wir die Tagesstätte in den vergangenen Jahre Stück für Stück saniert“, rechtfertigte Dittmar die Investitionen. Zurzeit besuchen 75 Kinder in drei Gruppen die Einrichtung. Es sind zehn Krippenplätze vorhanden.
Für einen Kindergartenstandort am Ort sprach sich beim Besuch der Aar-SPD der Landtagsabgeordnete Frank Puchtler aus: „Eine Kita muss im Dorf bleiben, in einer überschaubaren Struktur. Ein Kindergarten ist ein wichtiger Standortfaktor für jede Gemeinde. Von daher ist jeder Euro, der in Flacht investiert wurde, gut angelegt.“