Rhein Lahn Kreis
Die 30. Auflage des Heimatjahrbuchs ist fertig

Die 30. Auflage des Heimatjahrbuchs ist fertig

Neuerscheinung Wieder viele Geschichten aus dem Rhein-Lahn-Kreis

Von unserer Mitarbeiterin Mira Müller

Rhein-Lahn-Kreis/Bad Ems. Das neue „Heimatjahrbuch 2015“ ist da: Auf 200 Seiten erfahren die Leser wieder viel Wissenswertes über den Rhein-Lahn-Kreis und darüber hinaus. Landrat Frank Puchtler begrüßte am Montag im Kreishaus in Bad Ems den Großteil der Autoren des „Heimatjahrbuchs“ und dankte ihnen für ihr Engagement.

Mehr als 30 Autoren, die im Rhein-Lahn-Kreis wohnen oder ihn einmal ihre Heimat nannten, haben eine Vielzahl unterschiedlicher Geschichten zusammengetragen und ein informatives Buch über die Heimat erstellt.

Auch Puchtler schwelgte während seiner Ansprache in Erinnerungen: „In meiner Jugend hieß das Buch ,Rhein-Lahn-Freund’.“ Seitdem hat sich einiges geändert. Aber das Jahrbuch – mittlerweile die 30. Auflage – ist fast schon eine Institution im Rhein-Lahn-Kreis, die die Menschen verbindet.

„Es ist wichtig, mit einem Jahrbuch das Fundament zu dokumentieren, auf dem wir heute aufbauen“, sagte Landrat Puchtler in Bezug auf den Rhein-Lahn-Kreis. Sieben Verbandsgemeinden mit 137 Städten und Gemeinden und 1420 Kulturdenkmälern umfasst er seit der Fusion des Loreleykreises mit dem Unterlahnkreis 1969. „Das Jahrbuch dokumentiert, wie der Rhein-Lahn-Kreis nach wie vor zusammenwächst“, sagte Puchtler. Das belegen auch die Heimatorte der vielen Autoren, die an diesem verbindenden Projekt mitgewirkt haben. Sie kommen aus Lahnstein im Westen, aus dem südlich gelegenen Kaub und auch aus Limburg, im Osten des Rhein-Lahn-Kreises gelegen.

Ein Beitrag erreichte die Jahrbuch-Redaktion aber auch aus dem entfernten Australien. Der am weitesten entfernt wohnende Autor ist Wilhelm Gross. Er wohnte in seiner Jugend in Miehlen und lebt heute in Seaford. Mit Freude erinnert er sich an sein Berufsleben zurück, das ihn für nahezu 40 Jahre an die Hansestadt Hamburg band. Damals arbeitete er im Hamburger Hafen, als ihm eines Tages die „MS Marienfels“, ein Frachtschiff, begegnete. Tatsächlich stand das Schiff im Zusammenhang mit der kleinen Taunus-Gemeinde. Denn das Örtchen Marienfels hatte damals die Patenschaft für den Frachter bei der Taufe übernommen. „Für mich war das Schiff […] eine Begegnung mit der Heimat“, schreibt er in seinem Beitrag für seine alte Heimat.

Doch er ist nicht allein bei seinem Engagement für den Rhein-Lahn-Kreis. Seit Anbeginn des „Heimatjahrbuchs“ dabei sind Karl-Heinz Schönrock und Annakathrin Wild, die sich dieses Jahr in ihren Beiträgen an vergangene Tage zurückerinnern. Schönrock beleuchtet die Zeit, als die Fürsten aus Nassau in die Niederlande umsiedelten; und Annakathrin Wild erinnert sich an ihre Kindheit in den 30er-Jahren in Holzappel zurück. Geschichtlich geht es auch bei anderen Artikeln zu.

Jürgen Eigenbrod wagt mit „Das leider nicht römische Ei“ einen Ausflug in die alte Römerzeit.

Den Bogen ins Hier und Heute schlägt Axel Schmitt mit seinem informativen Text zu den Nachtfaltern im Naturpark Nassau. Natürlich darf die Chronik des Rhein-Lahn-Kreises, geschrieben von Manfred Radermacher, auch in diesem Jahr nicht fehlen. Darin erinnert er noch mal an die Höhepunkte des vergangenen Jahres.

Somit ist dem Verlag Linus Wittich, dem Kulturreferrat der Kreisverwaltung und besonders den Autoren eine stolze Gemeinschaftsleistung gelungen.Das „Heimatjahrbuch 2015“ gibt es ab dem 3. November im örtlichen Buchhandel für 7,70 Euro. Außerdem kann es im Internet per E-Mail an heimatjahrbuch@wittich-hoehr.de bestellt werden.

Die Autoren und ihre Beiträge

  • Alice Berweiler-Kaufmann (Lahnstein): Zukünftige Herausforderungen für die Gleichstellungsarbeit im Rhein-Lahn-Kreis
  • Walter Dieler (Arzbach): Die Sau ist weg!
  • Jürgen Eigenbrod (Bad Ems): Das leider nicht römische Ei
  • Michael Hans Peter Eisenbarth (Lahnstein): Der große Turm des Lahnsteiner Martinsschlosses
  • Uwe G.-Rindsfüßer (Koblenz): Ein aufregendes halbes Jahr
  • Gerhard Gemmer (Troisdorf): Johann Philipp Gemmer, der dankbare Auswanderer
  • Karin Goebel-Lange (Holzheim): Großmutters Gewürzbrot zu Weihnachten; Die Kirche in Niedertiefenbach
  • Wilhelm Gross (Seaford/Australien): Die „MS Marienfels“
  • Wolf-Dieter Grün (Wenden-Heid): Eine Reise über den Taunus um 1820
  • Reinhard Güll (Lauffen/Neckar): Sagen aus der Wasenbacher Gegend
  • Evelyn Hemmerich (Obernhof): Ländlicher Kriegsalltag im Angesicht des Mangels
  • Jürgen Johann (Boppard): Die Abschaffung der monatlichen Beichttage im Jahre 1807
  • Otto Katzer (Fachingen): Die Lahn
  • Ulrich Keller (Dernbach): Die Cholera in Diez (1855) und die Dernbacher Schwestern
  • Josef Kläser (Kadenbach): Die Lahnmühle „gegen Balduinstein über“
  • Hans G. Kuhn (Lahnstein): Theoder Kirchberger – ein Jude in goldenen Zeiten
  • Johannes Lauer (Lahnstein): Kleine Geschichte des Dachdeckerhandwerks im Rhein-Lahn-Kreis
  • Alkmar von Ledebur (Bad Ems): Das Jubeljahr 2015
  • Alexander Mai (Braubach): Die Burg Rheinberg zu Braubach
  • Wolf-Dieter Matern (Attenhausen): Historische Köpfe Rhein-Lahn
  • Alfred Neckenig (Filsen): Die „Sieben Schmerzen Mariens“ in der Filsener Gemarkung
  • Winfried Ott (Nastätten): Ein „Urmiehlener“ stellt seine Muttersprache vor; Zwei Lahnsteiner erleben die „Neue Welt“
  • Gottfried Pahl, verstorben: Informative und spannende „Zeitenblicke“
  • Manfred Radermacher (Lahnstein): Chronik des Rhein-Lahn-Kreises; Wir werden sie in Erinnerung behalten
  • Wilma Rücker/Ullrich Dahinden (Limburg): Aus den Skizzenbüchern des Malers Karl Freiherr von Ledebur
  • Achim Ruppmann (Himmighofen): Strickabende
  • Uschi Rustler (Bad Ems)/Irene Schranz (Altendiez): 20 Jahre Seniorenbüro „Die Brücke“
  • Egon Schmidt (Mainz-Mombach): Durchwanderer
  • Wolfgang Schmidt (St. Goarshausen-Ehrenthal): Gestorben am Fleckfieber
  • Willi Schmiedel (Holzappel): Wie die „Marienhöhe“ ihren Namen bekam
  • Axel Schmitt (Heiligenroth): Nachtfalter im Naturpark Nassau
  • Karl-Heinz Schönrock (Nassau): Von Nassau in die Niederlande
  • Meta Schranz, verstorben: Das Alter; Der Ersatz
  • Rüttger Schrörs (Wasenbach): Uraltes Nutzungsrecht der Pfarrer von Cramberg und Habenscheid
  • Ralf Staudt (Kaub): Brandbekämpfung vor gut 200 Jahren
  • Katrin Vattes (Bad Ems): Thomas Kohl – Abstrakte Landschaften
  • Annakathrin Wild (Holzappel): Erinnerungen aus der Kindheit in Holzappel in der 30er-Jahren
  • Claus Winkler (Geisig): „Hans im Glück“, das Sachsmotorrad und 23 hartgekochte Eier; Die Zeit der Hexenprozesse
  • Erik Zimmermann (Hottenbach): Das Kriegerdenkmal von 1870/71 auf der Emser Bäderlei

Rh.-Lahn-Ztg. Bad Ems vom Mittwoch, 29. Oktober 2014, Seite 11

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert