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Kinder erwandern 1500 Euro für Ruandahilfe

Kinder erwandern 1500 Euro für Ruandahilfe

Benefiz – Rund 1000 Teilnehmer sind rund um die Ardeck in Holzheim unterwegs

 Nach dem ersten Teil der Wanderung war für diese Schüler aus der Pestalozzischule erst einmal eine Stärkung in der Ardeckhalle angesagt. Danach ging es zurück nach Freiendiez. Foto: Uli Pohl
Nach dem ersten Teil der Wanderung war für diese Schüler aus der Pestalozzischule erst einmal eine Stärkung in der Ardeckhalle angesagt. Danach ging es zurück nach Freiendiez.
Foto: Uli Pohl


Von unserem Redakteur Uli Pohl

Holzheim. Sich bewegen, wandern und damit etwas Gutes tun, das konnten am Freitag die rund 1000 Teilnehmer der IVV-Wanderung, veranstaltet in Kooperation der Rundahilfe Holzheim und der Wanderfreunde „Die Tramps“ aus Flacht. Darunter waren erneut viele Kinder und Jugendliche aus Schulen, die die Veranstaltung in Holzheim als Wandertag nutzten und damit Kinder in der Primarschule in Nyiragikokora im Holzheimer Partnerschaftssektor Rambura in Ruanda unterstützten.

Von dem Startgeld in Höhe von 2 Euro flossen 1,50 Euro in die Spendenkasse der Rundahilfe in Holzheim. 50 Cent pro Teilnehmer mussten für Organisation und Versicherung je Wanderer aufgebracht werden.

„Wir sind zufrieden, auch wenn wir in diesem Jahr nur etwa die Hälfte der Teilnehmer verzeichnen, die sich vor zwei Jahren auf den Weg machten“, sagte Helmut Weimar, Ruandabeauftragter der Gemeinde Holzheim. Seit 1999 richtet die Ruandahilfe nahezu alle zwei Jahre die Benefizwanderung gemeinsam mit den Tramps aus Flacht aus. „Die Anzahl der Teilnehmer an IVV-Wanderungen ist bundesweit rückläufig. Es gelingt nicht, Jüngere für diesen Freizeitsport zu begeistern“, ergänzte Bernd Klees, Vorsitzender der Tramps.

Doch anders in Holzheim. Dort beteiligten sich die Grundschulen aus Freiendiez (Pestalozzi), Hahnstätten und Niederneisen annähernd komplett an der Wanderung. Auch die berufsbildende Nicolaus-August-Otto-Schule in Diez war mit einigen Klassen vertreten. Dabei erfuhren die Schüler aus erster Hand, welche enormen Anstrengungen die Ruandahilfe Holzheim unternimmt, um verschiedene Projekte im rheinland-pfälzischen Partnerschaftsland Ruanda zu initiieren. „Wir werden die Schulen noch einmal aufsuchen, um über unsere Aktivitäten zu berichten“, kündigte Helmut Weimar an.

Im Vorfeld der Wanderung war die Not der Menschen in Runda bereits Thema im Unterricht der teilnehmenden Schulen. Zum gewohnten Bild der vielen Benefizwanderung zählten auch am Freitag die Soldaten der Holzheimer Patenkompanie aus dem Nachschubbataillon 462 in der Freiherr-vom-Stein-Kaserne in Diez, die den Verkehr rund um die Ardeckhalle regelten.

„Dieses Bild gehört leider der Vergangenheit an. Im Zuge der Auflösung der Kaserne, beendet Holzheim seine Patenschaft mit der 5. Kompanie“, kündigte Helmut Weimar an. Die langjährigen guten Beziehungen werden deshalb zwangsläufig im Juni aufgelöst.


„Wir kommen extra von der Saale nach Holzheim, um zu helfen.“
Ein Teilnehmer eines Wandervereins aus Thüringen, der sich auf den Weg an die Aar machte.  


Erlöse aus Veranstaltungen 2014 sind für Primarschule bestimmt

Der Holzheimer Partnerschaftssektor Rambura liegt im Nordwesten Ruandas und hat 27 000 Einwohner. 8000 Schüler besuchen die neun Primarschulen des Sektors.

1500 Jugendliche gehen in die vier Sekundarschulen. Die Primarschule Nyiragikokora ist mit 377 Schülern die kleinste der Primarschulen. Sie liegt inmitten riesiger Weideflächen und Teeplantagen in 2700 Meter Höhe am westlichen Rand des Sektors Rambura. Die Schüler sind Kinder von Flüchtlingen aus dem Kongo, die sich im Naturwald von Giswathi angesiedelt hatten. Sie begannen ihn für Bau und Brennholz abzuholzen. Die Regierung hatte diesem Missstand abgeholfen und die Flüchtlinge außerhalb des Waldes angesiedelt. Der Naturwald von Giswathi hat sich mittlerweile erholt und ist heute ein Weltnaturerbe.

Die Schule ist über holprige Bergpisten sehr schwer erreichbar und wird daher kaum besucht. Trotz großer Strapazen hat die Ruandahilfe Holzheim diese Schule besucht. Die Delegation wurde dort von der Bevölkerung begeistert empfangen. Dem Versprechen, die baulichen Mängel und Schäden an dieser Schule noch in diesem Jahr zu beheben, wird die Gemeinde nachkommen.

Sämtliche Spenden und Veranstaltungserlöse in diesem Jahr sind daher für die Renovierung der Primarschule in Nyiragikokora bestimmt. up

Quelle: Rh.-Lahn-Ztg. Diez vom Samstag, 10. Mai 2014, Seite 14

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