Rhein Lahn Kreis
Neuer Krankenwagen für Rambura – Holzheimer Hilfe geht weiter

Neuer Krankenwagen für Rambura – Holzheimer Hilfe geht weiter

© Nassauische Neue Presse
Heike Daume, Leiterin des Koordinationsbüros Rheinland-Pfalz/Ruanda in Kigali, Arno Dietrich, Schatzmeister der „Ruanda Stiftung – Helmut Weimar“, Theoneste Uwanzwenuwe, Bürgermeister (Landrat) des Bezirks Nyabihu, Helmut Weimar, Vorsitzender der Ruanda-Stiftung, Harald Welz, Kuratoriumsmitglied der Stiftung, Dr. Theoneste Rubanzabigwi, Distriktarzt des Distrikts Nyabihu, Immaculee Mukeshimana, Leiterin des Gesundheitszentrums Birembo. Im Auto Thomas Gasana, Ortsvorsteher des Sektors Rambura.


Holzheim. Die Spenden haben sich gelohnt. Vergangene Woche konnte bei einem viertägigen Besuch durch fünf Mitglieder der Holzheimer „Ruanda-Stiftung Helmut Weimar“ der langersehnte Krankentransportwagen an das Gesundheitszentrum Birembo übergeben werden. Besonders die feierliche Übergabe der örtlichen Primarschule im Partnerschaftssektor Rambura war für alle Anwesenden sicherlich ein lange in Erinnerung bleibender und bewegender Moment. So standen die rund 1000 Schülerinnen und Schüler der Primarschule zur Begrüßung des warmherzig empfangenen Besuchs Hunderte Meter weit Spalier entlang des Weges zu ihrer Schule.

Die umfassenden Renovierungsarbeiten rund um den Neubau einer Toilettenanlage wurden Mitte Februar 2016 abgeschlossen. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 29 225 Euro und wurden durch beachtliche 12 000 Euro aus Spendenmitteln der „Helmut-Weimar-Stiftung“ sowie eine Landeszuwendung von 17 225 Euro ermöglicht. Der besondere Bezug zu dieser Primarschule in Rambura, die bereits 1990 als das erste Schulprojekt mit Holzheimer Hilfe elektrifiziert wurde, trug dabei sicherlich zur gelungenen Atmosphäre der Übergabe bei.

Ein langer Weg

Doch auch der Krankentransportwagen hatte durch die Überführung nach zweimonatiger Schiffsreise von Gibraltar durchs Mittelmeer, anschließend durch den Suezkanal weiter nach Dar-es-Salaam und dann auf dem Landweg durch Tansania einen weiten Weg hinter sich gelassen und wurde beeindruckend empfangen.

Rund 2000 Einwohner hatten sich auf dem Fußballplatz des WFC Rambura unter jubelndem Applaus versammelt, um unter den Klängen der ruandischen und der deutschen Nationalhymne der symbolischen Schlüsselübergabe an die Leiterin des Gesundheitszentrums Birembos, Immaculee Mukeshimana, und den übergeordneten Distriktarzt Dr. Theoneste Rubanzabigw beizuwohnen.

Als Folgestationen standen die Besuche der weiteren Projekte der Stiftung auf dem Reiseplan. Im Berufsausbildungszentrum Kibehekane, in dem zurzeit 800 Jugendliche in technischen Berufen wie zum Beispiel Autoschlosser, Schweißer, Installateur und Solartechniker sowie auch Maurer ausgebildet werden, war der Schulleiter Alexis besonders stolz darauf, verkünden zu können, dass sein Ausbildungszentrum nunmehr zu den besten Berufsausbildungseinrichtungen Ruandas zähle. Man habe den ersten Platz im Landeswettbewerb errungen. Anschließend folgte der Besuch der Baumschule, die mit Gründung einer Kooperative von vier Baumschularbeitern eigenständig weitergeführt werden soll, sowie des insbesondere von Dr. Theo Zwanziger unterstützten Frauenfußballkubs Rambura WFC. Hier herrsche mit den rund 30 Stammspielerinnen ein unglaubliches Potenzial, welches sich hoffentlich nicht zuletzt auch in der anstehenden Meisterschaftsrunde der ersten Nationalliga zeigen wird. Bei der einseitigen Partie vor etwa 1000 Zuschauern zumindest ging der Rambura WFC am Ende mit einem 8:0-Ergebnis vom Platz.

Es folgte der Besuch einer Eliteschule mit Internat für rund 500 Mädchen. Hier wurden die Besucher mit einer selbst gestalteten Tanz- und Modenschau begeistert.

Freude und Betroffenheit

Dennoch liegen Freude über bereits Bewirktes und neu aufkeimende Betroffenheit oft sehr nah beieinander. So erfuhren die Mitglieder der Helmut-Weimar-Stiftung im Rahmen ihres Besuches vom desaströsen Zustand der Ntarama Primarschule. Dort würden derzeit 1453 Schülerinnen und Schüler unter teils schwer gesundheitsschädigenden und menschenunwürdigen Verhältnissen unterrichtet, berichtet die Ruanda-Stiftung. Die Unterrichtsräume, bestehend aus dunklen Lehmhütten mit regendurchlässigen Blechdächern, drohten nach Aussage der Schulleiterin bei Stark-regen oder -winden sogar einzustürzen.

Dieser der Helmut-Weimar-Stiftung bisher nicht bekannte Zustand ließ ihren Stiftungsgründer und Vorsitzenden eine direkte Kostenermittlung durch die Bauabteilung des Koordinationsbüros Kigali veranlassen, um auch der letzten von neun Primarschulen in Rambura schnellstmöglich Hilfe gewähren zu können.

© Nassauische Neue Presse

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert