Rhein Lahn Kreis
Erst vier Ortschefs seit 1945

Erst vier Ortschefs seit 1945

Bürgermeister Werner Dittmar und Beigeordneter Gerhard Ohl über die Entwicklung Holzheims

Über ein gutes Miteinander von Alt und Jung sowie von Einheimischen und Neubürgern freuen sich die Holzheimer. Positiv ist außerdem die Mischung aus Handel, Industrie und Landwirtschaft, die den Brückenschlag zwischen gestern und heute verdeutlicht.

HOLZHEIM. “Wir wollten Holzheim nicht zu einer reinen ,Schlafgemeinde’ werden lassen”, meint Werner Dittmar, seit der Wahl im Juni neuer Bürgermeister von Holzheim. Genau wie sein langjähriger Vorgänger, der jetzige RuandaBeauftragte Helmut Weimar, wird er sich für eine weiterhin maßvolle Entwicklung seiner Heimatgemeinde einsetzen. Das bislang letzte Neubaugebiet heißt “Ober den Erlen”.

Bürgermeister Werner Dittmar und der zweite Beigeordnete Gerhard Ohl berichten von der Entwicklung ihres Heimatortes.
Bürgermeister Werner Dittmar und der zweite Beigeordnete Gerhard Ohl berichten von der Entwicklung ihres Heimatortes.


Starke Nachfrage

“Vor allem wegen der ICE- Strecke hatten wir 90 Anfragen für Bauplätze”, erklärt der Bürgermeister. Das neue Gebiet wurde jedoch nur 30 Bauplätze groß, da die Holzheimer den dörflichen Charakter ihres Orts erhalten wollen. “Rund 30 Prozent der Einwohner aus dem Neubaugebiet stammen aus Holzheim”, meint Werner Dittmar zur Mischung von Einheimischen und Zugezogenen. “Im alten Ortskern gibt es keinen Leerstand”, so der Bürgermeister.

Die Holzheimer Bürger sind gut versorgt. “Metzger und Bäcker kommen mehrmals pro Woche mit ihren Wagen zu uns”, erklärt der zweite Beigeordnete Gerhard Ohl. Die Grundversorgung sei völlig problemlos: “Wegen der Nähe zu Diez und zu Limburg und guter Nahverkehrsmöglichkeiten gibt es beim Einkauf keine Schwierigkeiten”, ergänzt Bürgermeister Dittmar. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist er erst der vierte Bürgermeister in Holzheim. Theodor Birlenbach leitete die Gemeinde vom Kriegsende bis zur Gründung der Verbandsgemeinde Diez 1972. “Damals gab es Bestrebungen, dass Holzheim zur Verbandsgemeinde Hahnstätten kommen sollte”, so Werner Dittmar. Noch heute ist die Verbindung zur unteren Aar sehr stark ausgeprägt. Zweiter Bürgermeister wurde Willi Fuhr, der 1979 von Helmut Weimar abgelöst wurde. Weimar gab sein Amt erst zur Kommunalwahl in diesem Jahr auf.

Fünf Landwirte

“In unserer Gemeinde gibt es zurzeit vier Vollerwerbs- und einen Nebenerwerbslandwirt”, meint der Bürgermeister. Prosperierend zeige sich das Industriegebiet, das moderne Unternehmen beherbergt. Die Gemarkung Holzheims ist rund 500 Hektar groß, ein Drittel davon besteht aus Wald. “Zusammen mit Diez, Flacht, Niederneisen, Birlenbach und Balduinstein bilden wir den Forstverband Holzheim”, führt Werner Dittmar aus.

Wegen der vielen Autos, die tagtäglich durch Holzheim brausen – “es sind etwa 7000 Wagen am Tag”, so Gerhard Ohl – hoffen die Holzheimer auf die Verwirklichung von Umgehungsstraßen. “Wir brauchen die Südumgehung in Zusammenhang mit der Umgehung der Aargemeinden”, unterstreicht Werner Dittmar. Wegen des starken Verkehrs kommt es häufig am Engpass in der Ortsmitte zu Unfällen. Aber vielleicht ist ja eine Entlastung möglich – die Zukunft wird es zeigen…

Rh.-Lahn-Ztg. Diez vom Samstag, 18. September 2004, Seite 12

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