Partnerschaft – Holzheimer Delegation besucht Schulen und Frauenfußballmannschaft – Spenden verhelfen zum Aufschwung
Holzheim/Rambura. Zum 25-jährigen Bestehen der Partnerschaft der Ortsgemeinde Holzheim mit dem ruandischen Sektor Rambura in Verbindung mit dem rheinland-pfälzischen Ruandatag am 24. August hatte der Holzheimer Ruandabeauftragte und Vorsitzende der nach ihm benannten Ruanda-Stiftung, Helmut Weimar, den für den Sektor Rambura zuständigen Bürgermeister des Distrikts Nyabihu eingeladen und ihn vier Tage persönlich betreut. Nun folgte die Gegeneinladung zu Jubiläumsfeiern mit offizieller Einweihung der Ausbildungswerkstatt für Kfz-Mechaniker im Berufsausbildungszen-trum Kibihekane im Partnerschaftssektor Rambura.
Begleitet von drei Holzheimer Ruandaaktivisten reiste Weimar wie immer auf eigene Kosten zu einem Kurzbesuch zu den Partnern und Freunden in Rambura. Dort besuchen 7921 Kinder die neun Primarschulen des Sektors. In die größte Schule St. Raphael gehen 1690 Kinder. Die kleinste Schule Nyiragikokora wird von 377 Kindern besucht. Sie liegt abseits der Hauptverkehrswege im Hochland auf 2700 Meter Höhe und ist umgeben von riesigen Teeplantagen und Weideland bis an die Grenze des zum Weltnaturerbe gehörenden Naturwaldes Gishwati. Es war der besondere Wunsch Helmut Weimars, die ehemaligen Flüchtlinge und die kleine Schule trotz eines langen Anfahrweges über holprige Bergpisten zu besuchen. Der Empfang war überwältigend. Das ganze Dorf und alle Schüler sangen und tanzten vor Freude.
Bei der Besichtigung der Klassenräume wurden allerdings auch Mängel bemerkt: Schäden am Beton der Fußböden, zerbrochene Fensterscheiben und fehlende Bücherregale. Ein Mitarbeiter des Koordinationsbüros hat die Mängel aufgenommen. Die Instandsetzung erfolgt in Kürze und wird finanziert von der Ruanda-Stiftung.
Auch ein Besuch der Primarschule Birembo stand auf dem Programm. Diese Schule war die erste, die mit Holzheimer Unterstützung gebaut wurde. Heute besuchen sie 987 Kinder. Nach zweimaligem Arbeitseinsatz hatte der Holzheimer Stammtisch „Spätheimkehrer“ die Schule und den gesamten Sektor mit Strom versorgt. Birembo hatte als erste Primarschule Ruandas elektrisches Licht. Auch dort wurden die Besucher begeistert empfangen mit Grußworten, Tanz und Gesang: Etwa 3000 Menschen feierten mit den Gästen. Die Mädchensekundarschule Rambura war das nächste Ziel. Rund 600 Mädchen in einheitlicher Schulkleidung bildeten dort das Empfangskomitee und begrüßten in der mit Holzheimer Hilfe renovierten Aula die Gäste mit lebhaftem Tanz und Gesang.
Auf dem Sportplatz Rambura besuchten Weimar und seine Begleiter den von der Theo-Zwanziger- und der Ruanda-Stiftung unterstützten Erstliga-Frauenfußballclub Rambura WFC. Ein Sichtungsspiel gegen eine Distriktauswahl endete 5:0 für den WFC. Zweck dieses Spiels war es, Talente aus der Auswahl für Rambura WFC zu gewinnen. Drei ausgewählte Talente in Abwehr, Mittelfeld und Sturm spielen in der ab Januar 2014 beginnenden Meisterschaftsrunde bei Rambura WFC. Anlässlich der anschließenden Vorstandssitzung mit allen 28 Spielerinnen wurden Wünsche der Fußballdamen und Trainingsvorbereitungen besprochen.
Höhepunkt des Tages und Abschluss des Besuchs in Rambura war die Einweihung der Ausbildungswerkstatt für Kfz-Mechaniker im Berufsausbildungszentrum Kibihekane. Auch dort wurden die Besucher von mehreren Hundert Auszubildenden und ihren Lehrern begeistert empfangen.
Im Ausbildungszentrum werden zurzeit Maurer, Elektriker, Schlosser, Schweißer, Solartechniker und Kfz-Mechaniker ausgebildet. Im kommenden Jahr ist zudem die Ausbildung von Installateuren geplant – alles Handwerksberufe, die das aufstrebende Land dringend benötigt. Das Ausbildungszentrum gehört zu den 15 Institutionen, die auch von der ruandischen Regierung gefördert werden. Nach Übergabe aller Ausbildungsmaterialien, eines Fahrzeugs für Übungszwecke und zweier Übungsmotoren wurden die Besucher mit herzlichem Dank an alle Holzheimer Ruandafreunde verabschiedet.
Kuh ließ Weimar in Rambura
Nicht nur im Berufsausbildungszentrum kam es zu überwältigendem Dank der Lehrer und Schüler und zur Übergabe vieler Geschenke. Als Dank für sein 25-jähriges Engagement für den Partnerschaftssektor Rambura erhielt Helmut Weimar neben regionaltypischen Mitbringseln eine Kuh und ein Stück Weideland. Weimar übergab das Rind einer kinderreichen Witwe zur Haltung. Milch und Nachwuchs gehören in Zukunft dieser Familie.