Benefizkonzert Mainzer Hofsänger begeistern
Holzheim/Flacht. Eine kleine Reise durch die Geschichte der Chorliteratur bot das Benefizkonzert der Mainzer Hofsänger am Samstagabend. Das Ende des Silbernen Jubiläumsjahres der kommunalen Partnerschaft zwischen den Ortsgemeinden Holzheim und dem Sektor Rambura im ostafrikanischen Ruanda zog zahlreiche Zuschauer an. Schon einige Tage vor dem eigentlichen Konzert waren alle 280 Karten für einen Platz in der evangelischen Kirche in Flacht ausverkauft.
Pfarrer Daniel Cremers begrüßte Akteure und Gäste. Im Januar will der Geistliche gemeinsam mit Mitgliedern der Ruandastiftung Helmut Weimar nach Afrika reisen, um sich selbst ein Bild zu machen. Im Gepäck wird dann ein Scheck von 6000 Euro sein, der mithilfe des Benefizkonzerts eingespielt werden konnte. Auch zahlreiche Firmen aus der Region und die Lotto Stiftung Rheinland-Pfalz, beim Benefizkonzert vertreten durch Walter Desch, den stellvertretenden Vorsitzenden des Stiftungsvorstandes, hatten sich an der Spende beteiligt.
Nur wenige Jugendliche haben in Ruanda nach der Primarschulbildung die Chance, weiterführende Schulen zu besuchen. Meist arbeiten sie auf den Höfen der Eltern mit oder wandern mit ungewisser Zukunft in die Städte ab. Aus diesem Grund wurde das Berufsausbildungszentrum Kibihekane geschaffen, in dem derzeit etwa 500 Jugendliche in den Berufen Elektriker, Schlosser, Schweißer, Solartechniker und Maurer ausgebildet werden. Das Zentrum wird aufgrund seiner wichtigen Funktion und durch seinen Vorbildcharakter mittlerweile auch von der ruandischen Regierung unterstützt. Nun soll das Angebot an Ausbildungen um die des Installateurs im Sanitärbereich erweitert werden.
In Flacht bewiesen die Mainzer Hofsänger ihr Können im ersten Teil des Konzertes an klassischer Chorliteratur. So bot „Klänge der Freude“ von Edward Elgar einen kraftvollen Einstieg unter der Leitung von Michael Christ, der die Sänger zugleich am Klavier begleitete. Eine herausragende Leistung, die die Fähigkeit zum Multitasking voraussetzt. „Das Morgenrot“ nach Robert Pracht zeichnete sich durch einen sanften Einstieg bis zur plötzlichen Steigerung in die Höhen aus und folgte damit zugleich dem Liedtext selbst.
Mehrere Soli wie in „Les rameaux“ von Jean-Baptiste Fauré oder einem Ave Maria zeugten von Einfühlsamkeit und Fähigkeiten der Sänger. Mit einem eher düsteren Grundtenor konnte „Pilgerchor“ von Richard Wagner begeistern, während aus „Die Himmel rühren“ von Ludwig van Beethoven eine kraftvolle und optimistischere Färbung herauszuhören war. Auch „Groß ist der Herr“ von Franz Schubert erklang und wurde mit reichhaltigem Beifall belohnt.
Im zweiten Teil des Konzertes hatten sich die Sänger mit Spirituals wie „Kumbayah, my Lord“, „Swing low“ oder „Oh happy day“ der ebenfalls hochemotionalen Gospelmusik zugewandt. Im Anschluss an das Konzert erfolgte die Scheckübergabe an Helmut Weimar, dem Vorsitzenden der nach ihm benannten Ruandastiftung.