Rhein Lahn Kreis
Unter der Burg herrscht ein reger Betrieb

Unter der Burg herrscht ein reger Betrieb

Miniaturwelt – MEC Limburg-Hadamar zeigt detailreiche Modellbahnausstellung in Holzheim

Von unserer Mitarbeiterin Wilma Rücker 
Ein aufmerksames Auge war nötig, um die zahlreichen Details in den Modellbaulandschaften zu erfassen. Das Interesse der Besucher war erneut sehr hoch. Foto: Wilma Rücker
Ein aufmerksames Auge war nötig, um die zahlreichen Details in den Modellbaulandschaften zu erfassen. Das Interesse der Besucher war erneut sehr hoch.
Foto: Wilma Rücker


Holzheim. Bereits früh war kaum noch eine Parkmöglichkeit in und um Holzheim zu bekommen, solch große Anziehungskraft haben die ausgestellten Modelllandschaften mit Zugverkehr in Größe H0.

 

Der Modelleisenbahnclub (MEC) Limburg-Hadamar hatte sein Atelier mit Ausstellungsmöglichkeiten geöffnet, und aus allen Ecken der Region kamen ganze Familien, ältere Männer mit Sinn für kleine Kostbarkeiten im Miniformat oder auch junge Männer, die sich ganz interessiert umsahen und gezielte Fragen stellten.

Neben der illustren Dauerstrecke durch das Rheintal bei Boppard waren auch von den jugendlichen Modellbauern wieder erstaunliche Novitäten zu betrachten. Dabei setzt Michael Pilone aus Lohrheim dem Modellbau die fantasievollste Krone auf. Seine Bauwerke wie Bahnbetriebs- und Ausbesserungsschuppen, Werkstätten und ausgefallene Detailausschmückungen sind sogar seinen Kollegen aus dem Club ein dickes Lob wert. Auch sein modellierter Bahnbetrieb war sehr stimmig angeordnet.

Noch ein großer Hingucker war die transportable Anlage des 80-jährigen ehemaligen Dachdeckermeisters Rolf Lindig aus Limburg-Staffel. Er setzte ein absolutes „Stopp“ für alle Besucher. Er hatte die Burg Ardeck in eine dicht bevölkerte und arbeitsintensive Landschaft gestellt.

Der rege Betrieb führte dazu, das sich alle Kinder versammelten, alle Rentner sich die Nasen platt drückten, alle Frauen ihr Entzücken über die beweglichen Minimenschen aus Plastik dem Erbauer anerkennend kundtaten. Das Eisenbähnchen, das unterhalb der Ardeck fuhr, war eher Nebensache für die Besucher. Seine Figurenstaffage war der Renner. 50 Figürchen bewegten sich. Da wurden Betten aufgeschüttelt, Holz gesägt, Beton gemischt, eine Wiese mit der Sense gemäht, das Rettungsauto und die Feuerwehr hatten zu tun. Ein Sanitäter führte Wiederbelebungsversuche aus, der Helikopter kreiste ständig, Schmied, Angler und Tankwart bewegten sich, und die Abrissbirne legte ein ruinöses Haus um.

Rolf Lindig erklärte: „Ich trenne den Figuren die Ärmchen ab, baue Gelenke hinein und sorge so für die Bewegungsabläufe.“ Zwei Jahre Arbeit stecken in der lebendigen Modellanlage. Vorsitzender Waldemar Hahn freute sich, dass die Schau wieder einmal so gut angenommen wurde.

Rh.-Lahn-Ztg. Diez vom Samstag, 27. Dezember 2014, Seite 13

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