Rhein Lahn Kreis
Südumgehung soll 82 Millionen Euro kosten

Südumgehung soll 82 Millionen Euro kosten

Ergebnis – Bundesverkehrsministerium prüft mögliche Trasse Limburg–Diez–Holzheim

Von unserem Mitarbeiter Dieter Fluck

Limburg-Diez/Holzheim. Hessen Mobil Straßen- und Verkehrsmanagement hat das Konzept über die Gesamtkosten der geplanten Südumgehung Limburg-Diez/Holzheim dem in Bonn ansässigen Bundesverkehrsministerium zur Prüfung zugestellt. Das ist ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zur Verwirklichung des Projekts.

Demnach belaufen sich die Kosten für die vom Lenkungsausschuss und der Stadtverordnetenversammlung bevorzugten Alttrasse mit dem Anschluss an die B 54 in Freiendiez auf 67,5 Millionen Euro und auf weitere 14,6 Millionen Euro für die Variante 3 der Ortsumgehung Holzheim.

Der Abschnitt Limburg–Diez hat eine Länge von 4,3 Kilometern, die Ortsumgehung Holzheim führt über 2,6 Kilometer. Wie Bürgermeister Martin Richard im Namen des Magistrats am Montagabend in der letzten Sitzung des Stadtparlaments im alten Jahr mitteilte, ist das von Hessen Mobil auf den 3. Oktober datierte Schreiben an das Ministerium am 7. November zur Kenntnisnahme im Rathaus eingegangen.

Am 27. April nächsten Jahres sind es neun Jahre her, da die zuständigen Straßenbauämter von Hessen und Rheinland-Pfalz mit der Kreisstadt Limburg für das länderübergreifende Großprojekt in einer Vereinbarung die Modalitäten der Vorplanung sowie die Zuordnung der Planungskosten geregelt hatten.

In dem ursprünglichen Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen 2004 betrugen die Kosten für die Abschnitte Limburg–Diez noch 13,9 Millionen Euro und für Holzheim glatte 6 Millionen Euro, insgesamt also 19,9 Millionen Euro. Dass daraus nach den inzwischen abgeschlossenen Voruntersuchungen 82,1 Millionen Euro werden (67,5 Mio. Limburg-Diez, 14,6 Millionen Holzheim), hat nach Angaben von Hessen Mobil verschiedene Ursachen.

Hessen Mobil verweist in seinem Schreiben an das Ministerium darauf, dass bei der damaligen Erstellung des Bedarfsplans nicht die jetzt vorliegenden Details zugrunde lagen, sodass vor allem die Kosten für die erforderlichen Ingenieurbauwerke angewachsen sind. Weitere Steigerungen lägen darin begründet, „dass aufgrund der prognostizierten Verkehrsmengen teilweise Zusatzfahrstreifen in Steigungsstrecken, vierstreifige Querschnitte und planfreie Knotenpunkte erforderlich werden“. Allgemeine Faktoren wie die Erhöhung der Mehrwertsteuer von 16 auf 19 Prozent sowie generelle Kostensteigerungen trügen ebenso zu den höheren Kosten bei.

Nicht Gegenstand des Kostenmanagements von Hessen Mobil ist die im Rhein-Lahn-Kreis geplante Ortsumfahrung Flacht–Niederneisen, die zwar ebenfalls einen Teil des Gesamtprojekts darstellt, aber von dem Landesbetrieb Mobilität in Diez bearbeitet wird. Im Gegensatz zu dem Abschnitt Limburg–Diez, der im derzeit gültigen Bundesverkehrswegeplan für die Bundesfernstraßen in der Kategorie „Weiterer Bedarf mit Planungsrecht“ eingestuft ist, befindet sich der Projektteil Ortsumfahrung Flacht–Niederneisen bereits im „vordringlichen Bedarf“.

Westerwälder Zeitung vom Freitag, 20. Dezember 2013, Seite 20

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